Föhr 2018 – Ein Besuch auf dem Weingut Waalem und wie ich ein Museum mögen lernte - wihel on Tour (07) - Was is hier eigentlich los

Föhr 2018 – Ein Besuch auf dem Weingut Waalem und wie ich ein Museum mögen lernte – wihel on Tour (07)

Föhr 2018 – Ein Besuch auf dem Weingut Waalem und wie ich ein Museum mögen lernte - wihel on Tour (07) | Kolumne | Was is hier eigentlich los?

Auch dieses Jahr ging es für uns im klassischen Sommerurlaub wieder nach Föhr – tolle Insel, mega Landschaft und: kaum Empfang. Im Grunde also genau das, was man für Entspannung braucht, außer wenn man doch mal arbeiten will.

Im Gegensatz zu den letzten Jahren will ich auch gar nicht allzu viel über den Urlaub im Allgemeinen erzählen, denn machen wir uns nichts vor: so viel ändert sich da nicht. Wetter war anfangs eher meh, am dritten Tag hat es aber für den Sonnenbrand gereicht und im Grunde haben wir immer das Gleiche gemacht – vor allem gegessen.

Aber es gab zwei Highlights, die dieses Jahr von den vorherigen Urlauben unterscheiden.

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Unser Besuch auf dem Weingut Waalem

Für mich nicht ganz neu, aber doch bemerkenswert: auf Föhr wird Wein angebaut. Kennt man eigentlich eher von den südlichen Regionen, der Begriff Weinberg kommt ja schließlich nicht von ungefähr. Berge sucht man allerdings auf dem platten Land vergebens und doch funktioniert das auf Föhr scheinbar ganz gut, das Weingut hat jedenfalls „Probleme“, die Nachfrage zu bedienen – eines der wenigen Probleme, das man eigentlich ganz gernhaben kann.

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Und genau die durften wir besichtigen. Imposant ist der Bau nicht nur von außen, sondern auch von Innen, was sich gerade in den thematischen Zimmern niederschlägt – je nach Vorliebe kann man dort im Butan, in Schweden, Dänemark im Stil von Föhr oder im französischen Zimmer schlafen. Und je nach Wahl wacht man dann morgens eben direkt mit Meerblick auf. Dazu natürlich jede Menge Platz für Feierlichkeiten und Festivitäten (was letztendlich auch der Grund für die Besichtigung war, denn langfristig steht durchaus eine kleine Feier bei uns an, aufmerksame Leser wissen 1 und 1 zusammen zu zählen).

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Um das Ganze mal auf den Punkt zu bringen, zitiere ich gern direkt von der hauseigenen Seite:

Stete Meeresbrise, raues Nordseeklima und mitten im Watt ein Weingut – ein Weingut mit einem Eisbären.

Unmittelbar am feinsandigen Strand des Friesendorfes Nieblum auf der Nordseeinsel Föhr in Schleswig-Holstein findet sich mit dem Weingut Waalem ein Rückzugsort für wissenschaftliche Tagungen, eine exklusive Lokalität für Businessveranstaltungen und eine unvergessliche Kulisse für private Feiern.

Mitten im Wattenmeer gelegen und im Stil des 19. Jahrhunderts gebaut, ist das Weingut Waalem ein außergewöhnlicher Ort für Unternehmer, Wissenschaftler, Genießer und Entdecker.

Und Wein machen wir auch.

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Wer also Interesse hat, sollte sich genau dort informieren – es finden regelmäßig Weinverkostungen statt, die das Geld mehr als Wert sind. Aus Erfahrung: selbst bei Regen macht das Spaß!

Unser Besuch im Museum Kunst der Westküste

Der zweite Punkt ist unser Besuch im Museum Kunst der Westküste. Museum ist ja ohnehin immer ein schwieriges Thema, mit meinen bald 32 Jahren ist die Anzahl der Museen, die nicht sonderlich viel Spaß gemacht haben, immer noch höher als der Anteil, die mich begeistert haben.

Es ist halt schwierig durch Räume zu gehen, Bilder anzugucken und das dann als Spaß bezeichnen zu können.

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Das Museum Kunst der Westküste macht da im Grunde nicht viel anders – so sind Museen eben. Tatsächlich sind es aber die Details, die die Spreu vom Weizen trennen und das fängt beim MKdW bereits damit an, dass sich passend zu den Themen der Ausstellungen die Wandfarben unterscheiden – sodass jede Schau ihr „eigenes Design-Kleid“ im Hinblick auf Anzahl und Vielzahl der Wandfarbe, Farbe der Wandtexte und Bildunterschriften, Schrifttypen etc. erhält. Nimmt man als Besucher – sofern man es denn nicht weiß – nur unterbewusst wahr, sorgt aber eben für eine ganz eigene Stimmung pro Ausstellung.

Zweiter Punkt der mich persönlich stark begeistert hat: Bildunterschriften. Gibt es eigentlich in jedem Museum und meistens hängen die direkt unter dem Bild. Führt aber nun mal dazu, dass der Besucher seine Aufmerksamkeit genau darauf lenkt und vom Bild quasi nichts mehr mitbekommt – die Lösung im Museum Kunst der Westküste: mehr Abstand. So finden sich die Erklärungen weiter unten an der Wand und man selbst als Besucher nimmt das Bild an sich viel deutlicher war. Wie gesagt, ein kleines Detail, aber mit großem Effekt und sowas liebe ich einfach.

Föhr 2018 – Ein Besuch auf dem Weingut Waalem und wie ich ein Museum mögen lernte - wihel on Tour (07) | Kolumne | Was is hier eigentlich los?

Inhaltlich haben wir uns gleich zwei Ausstellungen angesehen:

Odissea von Susanne Kessler und Faszination Norwegen mit diversen Künstlern.

Bei Odissea geht es im Kern um die Umsegelung des Kap Hoorn der Susanna unter Führung des Föhrer Kapitäns Christian Jürgens im Jahre 1905, die so überhaupt gar nicht nach Plan verlief. Dank ungünstigster Wetterumstände brauchte die Crew ganze 190 Tage für die Reise, allein davon 99 mitten in Stürmen – nicht nur physisch äußerst strapaziös.

Föhr 2018 – Ein Besuch auf dem Weingut Waalem und wie ich ein Museum mögen lernte - wihel on Tour (07) | Kolumne | Was is hier eigentlich los?
© VG Bild-Kunst, Bonn 2018
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© VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Susanne Kessler hat dabei in unterschiedlichsten Arten diese Odyssee mal in klein und mal in ganz groß dargestellt und das alles im Rahmen des Artist-in-Residence-Programm des Museums. Dabei werden Künstler auf die Insel eingeladen und können sich schlichtweg inspirieren lassen – alles ohne Zwang und Verbindlichkeiten, aber natürlich in der Hoffnung, dass dabei große Kunst herausspringt. Eben genau so, wie es bei Susanne Kessler der Fall war.

Wer mag, kann sich an dieser Stelle noch ein bisschen tiefer einlesen – ist auf jeden Fall äußerst interessant.

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© VG Bild-Kunst, Bonn 2018
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Ekenæs, Jahn, Eisfischen, 1910, 75 x 110 cm, Öl auf Leinwand, Sammlung Kunst der Westküste

Faszination Norwegen hingegen beschäftigt sich – Überraschung – mit Norwegen. Erstmals wurden über 50 Werke von Johan Christian Dahl bis Edvard Munch, von Peder Balke bis Frits Thaulow gemeinsam ausgestellt. Herausgekommen ist ein kleiner Mix aus Werken der Romantik bis hin zu modernen (Foto-)Arbeiten. Hier geht es dann eher ein bisschen darum, wie sich die Landschaftsmalerei entwickelt hat, nicht nur in Bezug auf Motive, sondern auch Praktiken.

Für beide Ausstellungen empfehle ich definitiv eine Führung, damit auch wirklich jeder interessante Aspekt deutlich wird – war zumindest für uns gerade mit den ganzen Hintergrundinfos äußerst spannend.

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Drei zeitgenössische norwegische Künstler wurden in die Schau “Faszination Norwegen” integriert: Rune Guneriussen (Foto), Dag Erik Elgin und A K Dolven.
Rune Guneriussen, A grid of physical entities, 2012, C-Print/Aludibond, 150 x 208 cm, Courtesy of the Artist and Galerie Werkhallen, Remagen-Oberwinter.
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Besucherantworten zu “Ich gehe ins Museum, weil…”

Und wenn man dann fertig ist mit den Rundgängen gibt es noch einen Pflichtpunkt auf der Todo-Liste: ein Besuch in Grethjens Gasthof. Der liegt quasi mittendrin bzw. nebenan und bietet wirklich leckeres Essen – von diversen Flammkuchen-Variationen über klassisch Kaffee und Kuchen und einem der besten Lachsburger, den ich je gegessen hab. Außerdem kann man draußen sitzen, was gerade bei passendem Wetter den perfekten Ausklang des gesamten Besuches darstellen kann.

Final kann man sagen, dass wir in diesem Jahr also gelernt haben: Föhr zur Entspannung ist natürlich noch immer eine Wucht und von seiner Schönheit hat die Insel auch in diesem Jahr nichts verloren. Hinzugekommen ist für uns aber auch der Punkt Kultur und das in äußerst positiver Form.

Föhr 2018 – Ein Besuch auf dem Weingut Waalem und wie ich ein Museum mögen lernte - wihel on Tour (07) | Kolumne | Was is hier eigentlich los?
Besucherantworten zu “Ich gehe ins Museum, weil…”

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An dieser Stelle natürlich nochmals vielen Dank an das Weingut Waalem für die Einladung bzw. Führung durchs Gebäude und natürlich das Museum Kunst der Westküste, ebenfalls für die Einladung, Führung und das grandiose Mittagessen. Allein dafür würd ich jederzeit wiederkommen.

Und weil wir natürlich noch fleißig Fotos geschossen haben, gibt es auf der zweiten Seite noch ein paar Urlaubsbilder.

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Über Martin

Technikbegeistert und immer auf der Suche nach spannenden, beeindruckenden und/oder lustigen Themen schreibt Martin neben seinem Hauptberuf täglich mehrere Artikel für wihel.de. Oder wie er es beschreibt: Andere teilen ihre Internetperlen lediglich mit ihren Freunden, wir teilen Sie mit allen, die es interessiert.

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