Gedanken-Tüdelüt (46): Wie ich Google dann doch nicht besiegt hab

Wie stark man vom großen Suchmaschinenriesen abhängig ist, merkt man besonders immer dann, wenn es unschön wird. In der letzten Woche hab ich festgestellt, dass die Besucherzahlen hier rückläufig sind und das in einem Ausmaß, dass schwer nach Fehler aussieht. Verwunderlich, hab ich doch keine größeren Änderungen vorgenommen. Dennoch ein Umstand, den man nicht auf die üblichen Schwankungen im Jahr zurückführen kann, aber sich auch nicht mal eben wegignorieren lässt.
Also ein bisschen genauer geschaut und gegoogelt – pervers, Google zu benutzen, wenn hier doch die Ursache liegt, aber das wusste ich da noch nicht – und siehe da: der Schuldige ist die Google Bildersuche. Denn die wurde umgestellt und für den Nutzer selbst benutzerfreundlicher gemacht.
Früher war es so, dass Google die Bilder in kleiner Größe als Ergebnis präsentierte und klickte der Nutzer anschließend auf ein Bild, wurde direkt die Seite geladen, auf der das Bild zu finden war. Alles cool, denn Analytics zählte das als Aufruf.
Mittlerweile fällt aber genau dieser Schritt weg, stattdessen präsentiert Google die größere Version direkt bei sich auf der Seite. Kein direkter Aufruf der beinhaltenden Seite, kein Analytics-Ping – und ich armer Frosch sitz dann hier vor doofen Zahlen. Sieht dann in etwa so aus:
Eigentlich der richtige Zeitpunkt, den Kopf in den Sand zu stecken, ein bisschen zu weinen und sich damit abzufinden. Passt nur leider nicht zu mir und so dachte ich: ach komm, ist doch Sonntag – ‘ne Stunde investiert und alles wird cool.
Aus der Stunde sind dann leider vier geworden, gratis gab es noch Kopfschmerzen oben drauf und jede Menge Rumspielerei. Vor allem aber viel lesen, denn in weiten Teilen der Welt gab es diese Form der Bildersuche schon eine ganze Weile – irgendwer muss doch da eine Lösung haben.
Und siehe da, pixabay hatte offenbar auch eine Lösung. Nur ist die lediglich hilfreich, wenn man tiefergehende Programmierkenntnisse hat und sowieso eine Infrastruktur, die passt. Beides bei mir nicht der Fall, unterkriegen wollte ich mich dennoch nicht.
Ein großes Problem: Anhand der URL direkt zur Bilddatei war noch nicht rauszubekommen, zu welchem Beitrag es gehört.
Aber ich hatte wenigstens auch zwei Vorteile: ich weiß, wie man Redirects schreibt und wir verwenden hier seit einer ganzen Weile die Beitragstitel als Bildnamen. Damit musste sich doch etwas anstellen lassen.

Und tatsächlich wähnte ich mich schon auf der Siegerstraße, denn folgendes Modell schien tatsächlich zu klappen:
Dank dem SEO-Plugin von Yoast kann man Links auf die Anhangseite von Bildern (also nicht die direkte URL der Bilddatei, sondern dieser Schmu, den WordPress automatisch anlegt – der, bei dem das Bild wie ein eigener Beitrag angelegt wird) direkt auf den Beitrag umleiten. Hilft eigentlich bei Indexierungsfails, sollte aber auch hier mein heiliger Gral sein.
Also hab ich einen Redirect geschrieben, der Aufrufe auf die direkte Bild-Datei so umschreibt, als würde er auf die Anhangseite gehen. Und den Rest erledigt das Yoast-Plugin – BAM, Google ausgetrickst. Dazu noch die Regel so angepasst, dass das nur passiert, wenn man von der Bildersuche kommt und schon ist alles tutti. Man hätte mir den Nobelpreis verleihen sollen.
Viel mehr noch hatte ich auch gleich ein Thema für diese Kolumne und obendrein sogar ein Tipp, wie auch andere davon profitieren können. Doof und Glück zugleich, dass ich trotzdem noch mal alles kontrolliert hab und siehe da: der Mist funktioniert trotzdem nicht.
Denn der Redirect greift nicht nur beim Aufruf des Beitrags im URL-Feld, sondern leider auch auf die Links im Beitrag selbst. Bedeutet also schlussendlich: das Bild im Beitrag wird auf den Beitrag umgeschrieben und produziert einen Bild-Fehler. Somit landet der User zwar auf dem richtigen Beitrag, sieht aber nicht mehr das Bild, dass er eigentlich sehen wollte.

Also hab ich vorgestern alles wieder rückgängig gemacht. Vier Stunden Lebenszeit verschwendet, Dinge gelernt, die mir am Ende nichts bringen und der Kopf kann dann auch wieder in den Sand gesteckt werden. Hurra…
Am Ende aber auch kein Beinbruch, denn letztendlich wäre es auch nur eine Umbiegung des zweiten Buttons, den Google mittlerweile anbietet – ein sehr schwacher Versuch um zu retten, was eigentlich nicht mehr zu retten ist.
Im Netz liest man auch von einigen Plugins, die helfen sollen (in erster Linie geht es dabei um Watermarking – es ist aber auch zu lesen, dass dann die Indexierung durch Google gestoppt/verringert wird, also auch keine allzu gute Idee), allerdings wird hier vorausgesetzt, dass kein Caching und auch kein CDN vorhanden ist. Zwei Dinge, die für mich auf gar keinen Fall in Frage kommen.
So bleibt mir nur zu hoffen, dass die Art der Bildersuche auf Seitens Google zurückgedreht wird (hahahahahaha … ich weiß) oder jemand eine Lösung findet, die Aufrufe aus der Google Bildersuche auf die direkte URL des Bildes zum dazugehörigen Beitrag verlinkt und dabei auch mit Caching und CDN zurechtkommt. Dürfte aber in etwa im Bereich liegen, in dem man auch das Bernsteinzimmer findet.
Schade.
Ich kann gut mitfühlen! Beim KlonBlog ist die Auswirkung auch stark spürbar. Nicht schön das ganze, eine Lösung gibt es wohl leider nicht. Mal sehen was als nächste kommt, vielleicht das Google die Texte direkt in den Suchergebnissen anzeigt, dann muss bald niemand mehr Google verlassen.
Hast du bestimmt schon gelesen oder? https://www.tagseoblog.de/besucher-rueckgang-wegen-neuer-google-bildersuche
absolut! gut nur, das es alle betrifft, trotzdem ein herber rückschlag.
Muss man sich wenigstens keine Gedanken mehr um den “Bilddatei-Namen” mehr machen…