Line backt die zitronigsten Zitronen-Schnitten
Wenn es nach mir ginge, könnte es oft gar nicht sauer genug sein. Ganz egal, ob bei Zitronenkuchen, Pasta mit Limettensoße oder auch Salatdressings – ich mag es gerne richtig sauer. Süßigkeiten sind nochmal eine ganze andere Geschichte. Immer, wenn irgendwo “sauer” draufsteht, bin ich nach dem Probieren in der Regel enttäuscht. Einmal hat ein ehemaliger Kollege saure Bonbons aus den Niederlanden mitgebracht und die waren zur Abwechslung wirklich sauer. So richtig sauer. So sauer, dass man nur einen davon auf einmal essen konnte, weil man danach das Gefühl hatte, dass es einem den Mund langsam verätzt. Ich gebe zu, das ist natürlich auch nicht sehr erstrebenswert. Dennoch, es war das erste Mal, dass die Ankündigung “extrem sauer” auf der Packung in meinen Augen wirklich stimmte.
Was das mit dem heutigen Rezept zu tun hat? Nun, es ist wirklich nicht einfach, in einem Zitronenkuchen eine wirklich gute Balance zwischen Süße und Säure zu finden. Denn Zitronenkuchen enthält in den meisten Fällen einfach unfassbar viel Zucker, was es sehr schwer macht, gleichzeitig einen angenehmen Grad an Säure zu erzeugen. Bei diesem Rezept ist das aber wunderbar gelungen. Die Zitronencreme ist richtig schön sauer und zugleich süß.
Die zitronigsten Zitronen-Schnitten
Zutaten:
Für den Mürbeteigboden:
95 g Butter
35 g Puderzucker
125 g Mehl
1 Prise Salz
Für die Zitronencreme:
150 g Zucker
5-6 Bio-Zitronen
35 g Mehl
3 Eier (Größe M)
Sonstiges:
Puderzucker
Zubereitung:
- Die Eier und die Butter schon 1 Stunde vor dem Backen aus dem Kühlschrank nehmen, sodass beides raumtemperiert ist. Den Backofen auf 180°C Ober-Unterhitze vorheizen. Eine Auflauf- oder Backform von etwa 18x18cm einfetten. Für den Mürbeteig die weiche Butter mit dem gesiebten Puderzucker mit einem Schneebesen hellcremig aufschlagen. Mehl und Salz mischen und unterrühren. Wenn der Teig sehr klebrig ist, noch etwas Mehl hinzugeben. Etwas klebrig darf er aber sein.
- Den Teig dann gleichmässig in der Backform verteilen und andrücken, sodass ein ebenmässiger Boden entsteht. Für 10 Minuten in den Kühlschrank stellen. Dann mehrmals mit einer Gabel einstechen und im heißen Ofen etwa 20 Minuten backen, bis die Ränder goldbraun sind. Herausnehmen und etwas auskühlen lassen. Den Ofen jetzt auf 170°C herunterschalten.
- Für die Zitronencreme zunächst die Schale einer Zitrone abreiben und diesen mit den Fingern mit dem Zucker vermengen, das gibt besonders viel Zitronenaroma. Das Mehl hinzugeben und beides gut vermengen. Die Zitronen auspressen, am Ende benötigen wir für diese Menge 140ml Zitronensaft. Das waren bei mir 5 mittelgroße Zitronen. Falls ihr weniger braucht, umso besser, dann habt ihr noch welche für eine heiße Zitrone übrig. Die Eier kurz mit einem Schneebesen verquirlen. Den Zitronensaft hinzugeben und die Flüssigkeit durch ein feines Sieb geben, sodass es eine ganz klare Mischung wird. Diese dann mit einem Schneebesen langsam zur Zucker-Mehl-Mischung geben, glatt rühren und auf dem Mürbeteig verteilen.
- Im heißen Ofen noch einmal 20-25 Minuten backen. Die Oberfläche kann nach Ende der Backzeit noch leicht wackelig sein, aber nicht zu sehr. Ansonsten noch etwas länger backen. Nach dem Backen aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen und anschließend noch einmal für mindestens 3 Stunden in den Kühlschrank stellen. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestreuen und in kleine Würfel schneiden.
Guten Appetit!
Die Zitronen-Schnitten halten sich im Kühlschrank mehrere Tage. Der Mürbeteigboden ergänzt sich perfekt mit der sauren Creme. Alle, die wie ich, saures Essen lieben, werden auch diesen Kuchen mögen. Er passt hervorragend in den Sommer und ich könnte mir sogar vorstellen, dass man eine sehr ähnliche Variante auch mit Himbeeren und Zitronen backen könnte, die dann rosarot wird und ebenso süß und sauer schmeckt. Das werd ich in Zukunft mal ausprobieren.
Ein Kommentar
Ping- & Trackbacks